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Stellungnahme der Islamischen Gemeinschaft Wil zum Artikel im Tages-Anzeiger vom 11.Oktober 2025 («Albanischer Islam in der Schweiz»)


Mit Bedauern haben wir den Artikel von Frau Bettina Weber gelesen. Der Bericht stützt sich nicht auf überprüfbare Fakten, sondern auf einige wenige Bilder – teilweise aus dem Jahr 2017, die anlässlich der Eröffnung der Moschee aufgenommen wurden, an der über 5000 Gäste teilnahmen. Darunter zahlreiche kantonale Politikerinnen und Politiker sowie Vertreter der Medien. Im Artikel wird ein ganzes Narrativ aufgebaut, das der Realität in keiner Weise gerecht wird.

Die Mädchen, die im Artikel abgebildet werden, tragen im Alltag, in der Schule und zu Hause kein Kopftuch. Im Koranunterricht hingegen bedecken sie aus Respekt vor der Moschee und dem Heiligen Koran ihre Köpfe – eine persönliche und freiwillige Entscheidung, die weder verlangt noch vorgeschrieben wird.

Auf der offiziellen Facebook-Seite der Moschee Wil sind zahlreiche weitere Bilder derselben
Schülerinnen zu sehen – ohne Kopftuch -, die im Artikel bewusst unerwähnt bleiben.
Unsere Moschee in Wil hat in den vergangenen Jahren Hunderte von Besuchergruppen
empfangen – Schulklassen, Behörden, Vereine, kirchliche Gruppen und Privatpersonen. Keine
einzige Besucherin, ob Muslimin oder nicht, wurde je aufgefordert oder gar verpflichtet, beim
Betreten der Moschee ein Kopftuch zu tragen. Es werden alle respektvoll empfangen.
Unter den Mitteilungen auf unseren Kanälen befindet sich auch die jüngste Anerkennung der
Stadt Wil, in der unsere Offenheit und Zusammenarbeit ausdrücklich gewürdigt und verdankt
wird.

Ebenso bedauern wir die problematische Darstellung zur Teilnahme des Imams Bekim Alimi an verschiedenen Gremien, Eröffnungen und Dialogveranstaltungen. Die Anwesenheit in einem gemeinsamen Raum bedeutet keineswegs Zustimmung zu allen dort geäusserten Ansichten.
Nach dieser Logik dürfte sonst auch kein Politiker, Staatschef oder Vertreter einer Institution an öffentlichen Diskussionen teilnehmen, wenn einzelne Teilnehmende andere Positionen vertreten. Was zählt, sind die Aussagen des Imams selber.

Wir setzen uns weiterhin für Offenheit, Dialog und gegenseitigen Respekt ein und bedauern,
dass durch unvollständige Darstellungen ein falsches Bild unserer Gemeinschaft suggeriert wird.

Islamische Gemeinschaft Wil

Wil, 12. Oktober 2025

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